Sächsische Unternehmen und MEMS
Großunternehmen wie die Infineon Technologies Dresden GmbH und die X-FAB Dresden GmbH & Co. KG produzieren auch Mikro-Elektro-Mechanische Systeme (MEMS) in der sächsischen Landeshauptstadt. Für die Infineon Technologies AG ist Dresden einer der größten und modernsten Fertigungsstandorte. Mittlerweile betreibt Infineon in der sächsischen Landeshauptstadt zudem ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Die Foundry X-FAB übernimmt die Auftragsfertigung für Anbieter ohne eigene Chip-Produktion.
Zuwachs am Standort Sachsen: Bosch baut neue Chipfabrik in Dresden
Bosch gehört bei den MEMS weltweit zu den Pionieren und Technologieführern. Der Bosch-Konzern entwickelt seit 2013 bei der Bosch Sensortec GmbH in Dresden anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise (ASICs) für MEMS-Sensoren.
Diese kommen beispielsweise in der Automobilindustrie, aber auch in Smartphones, Tablet-PCs, Wearables (tragbare Computersysteme wie Smartewatches, Activity Tracker, Hörgeräte, Herzschrittmacher etc.), oder für das »Internet der Dinge« zum Einsatz. Die Tätigkeiten am sächsischen Standort umfassen Konzeption, Entwicklung und Industrialisierung von Mixed-Signal-ASICs mit innovativen Schaltungskonzepten.
Im Juni 2017 überraschte Bosch mit einer sensationellen Nachricht: Das Unternehmen wird eine neue Chipfabrik in Dresden errichten. Dabei handelt es sich um den ersten Neubau eines Halbleiterwerks in Europa seit 1999. Das Unternehmen wird eine Milliarde Euro investieren – die größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte. Ab 2021 will Bosch in der sächsischen Landeshauptstadt auf 300-Millimeter-Wafern Chips für Anwendungen in der Mobilität und im »Internet der Dinge« produzieren.
Die Dresdner Chipfabrik von Bosch in Zahlen
Investition von Bosch | 1 Milliarde Euro |
Fördermittel des Bundes | 200 Millionen Euro |
Fördermittel des Freistaates Sachsen | Bis zu 100 Millionen Euro |
Baubeginn | 2018 |
Produktionsstart | 2021 |
Neue Arbeitsplätze | 700 |
Wir begrüßen die Investitionsentscheidung von Bosch in Sachsen. Die Stärkung der Halbleiterkompetenz in Deutschland und damit auch in Europa ist eine Investition in eine zentrale Zukunftstechnologie und damit ein ganz wichtiger Schritt für den Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit auch des Industriestandorts Deutschland.
(Brigitte Zypries, damals Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, am 19. Juni 2017 zu den an diesem Tag angekündigten Investitionen von Bosch in den Hochtechnologiestandort Deutschland)
Das ist die nächste gute Entscheidung für Europas führenden Mikroelektronik-Cluster hier bei uns in Sachsen. Ich danke Bosch für das Vertrauen in den Standort, seine Mitarbeiter und die sächsische Innovationskraft. Neuartige Produkte für das Internet der Dinge und Industrie 4.0 sind mit die wichtigsten Themen in der Mikroelektronikbranche und der europäischen Industrie.
(Stanislaw Tillich, damals sächsische Ministerpräsident, am 19. Juni 2017 auf der Pressekonferenz in Berlin zu den geplanten Investitionen von Bosch in Sachsen)
Die neue Fertigung für Halbleiter ist die größte Einzelinvestition in der mehr als 130-jährigen Geschichte von Bosch.
(Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, am 19. Juni 2017 auf der Pressekonferenz in Berlin zu den geplanten Investitionen von Bosch in Sachsen)
Der Wirtschaftsstandort Dresden bietet uns für den Ausbau unserer Halbleiterkompetenz gute Voraussetzungen.
(Dr. Dirk Hoheisel, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, am 19. Juni 2017 auf der Pressekonferenz in Berlin zu den geplanten Investitionen von Bosch in Sachsen)
Weiterführende Links
Innovativer sächsischer Mittelstand punktet bei MEMS-Entwicklung
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